14 Tipps und Tricks für ein erfolgreiches Webinar

Viele Webinare sind nichts anderes als Online-Frontbeschallung: Der Referent sitzt mit Headset in seinem Büro – im Hintergrund die Yucca-Palme und das prall gefüllte Bücherregal, um die Expertise zu unterstreichen. Das Webinar beginnt und nach wenigen Minuten einsamen Monologs nicken die ersten Teilnehmer weg oder beantworten die soeben eingetroffene E-Mail. Von Interaktion keine Spur. Das muss nicht sein.

Wir geben Ihnen 14 Tipps, wie Sie Ihr Webinar zu einer hochwertigen Veranstaltung machen können, bei dem die Teilnehmer von Anfang bis Ende aufmerksam dabei bleiben.

1. Kennen Sie die Software aus dem Effeff!

Nichts ist schlimmer als unvorhergesehene Ereignisse, bei dem Sie die Kontrolle über Ihr Webinar verlieren: Die Präsentation ist verschwunden, die Teilnehmer beschweren sich über Bild- und Tonaussetzer, das Video wird nicht abgespielt. Machen Sie sich mit der Webinar-Software so vertraut, dass Sie schnell auf diese Probleme reagieren können. Denn meist ist der Fehler anwenderbedingt und kann durch eine gute Vorbereitung und Generalprobe vermieden werden.

Webinar

2. Holen Sie sich Hilfe!

Gerade die Männer kennen das: Während Sie referieren, ist der Fokus auf die eigene Präsentation gerichtet und alles, was gerade im Chat passiert, wird leider ausgeblendet. Das ist völlig normal und nur die wenigsten schaffen es, beides im Blick zu haben, um auf etwaige Nachfragen zeitnah reagieren zu können. Mit einem zusätzlichen Moderator können z.B.technische Fragen gleich im Chat beantwortet werden. Oder inhaltliche Fragen werden vom Moderator gesammelt an Sie weitergeleitet. Gute Webinar-Lösungen bieten dafür einen Moderatorenbereich, den nur Sie und Ihr Kollege sehen. Werfen Sie nur auf diesen Bereich Ihr Auge, denn Ihr Kollege wird die Quintessenz aus dem Chat dort hinterlegen.

3. Begrüßen Sie die Teilnehmer und bereiten Sie sie vor!

Die meisten Teilnehmer kommen aus Neugierde zu Ihrem Webinar und sind im Umgang dessen relativ ungeübt. Erläutern Sie zu Anfang kurz die Möglichkeiten, die Ihren Besuchern offenstehen: Dass sie sich mittels Headset hinzuschalten und mitdiskutieren können. Dass sie ihren Bildschirm oder die Webcam freigeben können. Dass sie sich jederzeit an Diskussionen im Chat einbringen können. Vergessen Sie außerdem nicht, einen groben Fahrplan für Ihr Webinar mitzuteilen (Dauer, Inhalt, Ziele).

© Open Street Map

4. Wartezeit überbrücken

Die meisten Teilnehmer kommen bereits wenige Minuten vor Webinar-Beginn in den Kursraum. Um diese Wartezeit zu überbrücken empfiehlt es sich, kleine Gimmicks einzubauen, die die Teilnehmer bei Laune halten. Das geht über die persönliche Begrüßung (per Chat oder VoIP) oder begleitender Fahrstuhlmusik, kleinen Countdowns oder kurzweiligen Spielchen. Wenn es nicht schon Bestandteil des Webinars ist, können Sie auch Erwartungshaltungen vorab mittels einer Umfrage abfragen oder Abstimmungen vornehmen. Aus welcher Stadt die Teilnehmer kommen beantwortet doch jeder gern und ist ein optimaler Einstieg in die Diskussionsrunde.

5. Setzen Sie auf sinnvollen Medienmix!

Simple Show in einem Webinar
Die meisten Webinare laufen nach dem gleichen Prinzip ab: Es werden dröge Powerpoint-Vorträge gehalten, anschließend gibt es bestenfalls eine Diskussionsrunde und schon ist die Stunde um. Warum nutzen Sie nicht die Webcam oder die Möglichkeit des Screensharings, um Ihre Besucher vielfältig zu unterhalten? Nutzen Sie (bitte sparsam!) die Möglichkeit der Annotationen: Mit Einkreisungen, Pfeilen und Symbolen können Sie Elemente live auf Ihren Folien hervorheben. Integrieren Sie Whiteboards, um Sachverhalte zu visualisieren. Scheuen Sie sich nicht, eine zweite Webcam zu aktivieren, mit der Sie beispielsweise eine Bilder-Story erzählen.

6. Werden Sie interaktiv!

Sie kennen das von “normalen” Vorträgen: Der Raum wird abgedunkelt, die Präsentation beginnt und nach wenigen Sekunden verfallen Sie in einen Dämmerzustand. In Webinaren ist das ähnlich. Es trudelt eine neue Mail ins Postfach, der Twitterstream spült neue Tweets an oder Sie müssen dringend schauen, was die neue Eilmeldung auf SPIEGEL online beinhaltet. So geht es vielen Teilnehmern.

Ihre Aufgabe ist es, diese bei Laune zu halten und ihren Ausführungen aufmerksam zu folgen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden: Greifen Sie die Informationen vom Webinarbeginn auf, sprechen Sie Ihre Teilnehmer gezielt an oder wechseln Sie (behutsam!) zwischen verschiedenen Layouts und sprechen dieses an (“Ich werde jetzt die Ansicht wechseln und mit Ihnen gemeinsam visualisieren.”). Ebenfalls bietet sich an, die Teilnehmer zu Zwischenfragen zu bewegen – entweder über Abstimmungen (vorher ankündigen!) oder über Wortmeldungen via Headset.

Gegegebenfalls lohnt es sich sogar, ein “trojanisches Pferd” aus den eigenen Reihen zu platzieren, welches Diskussionen anregt.

7. Schalten Sie alle unnötigen Programme aus!

Update- oder Mailbenachrichtigungen ploppen auf. Rechenintensive Office- oder Bildbearbeitungsprogramme laufen im Hintergrund. Alles potentielle Quellen, die das Webinar stören können. Weg damit! Starten Sie vor dem Webinar Ihren Rechner neu und lassen Sie alle nicht benötigten Programme, die im Hintergrund laufen, aus.

Weniger ist mehr

8. Obacht beim Screensharing!

Nichts ist peinlicher als ein freigegebener Bildschirm, auf dem Firmeninterna oder Privates zu sehen ist. Deaktivieren Sie die Lesezeichen-Leiste Ihres Browsers, löschen Sie den Browserverlauf, schließen Sie Messenger-Fenster und Ihr Mailprogramm.

9. Bei der Technik nicht sparen!

Der wohl wichtigste Punkt, ein erfolgreiches Webinar zu veranstalten, ist die Investition in gute Technik. Verabschieden Sie sich vom 10-Euro-Headset aus dem Grabbeltisch, geben Sie Ihr Geld für hochwertiges Hardware-Equipment aus. Das Auditorium wird es Ihnen definitiv danken.

10. Atmosphäre schaffen!

Interaktive Trainingseinheit live Es wurde eingangs erwähnt: Die obligatorische Yucca-Palme vor terracotta-farbener Rauhfaser ist immer noch beliebter Hintergrund zahlreicher Webinar-Webcams. Schluss mit Amateur-Look! Schaffen Sie eine gute Raumatmosphäre und entfernen Sie Unnötiges aus dem Hintergrund. Vermutlich niemand wird Sie bewundern, weil die gesammelten Werke von Schulmeister oder Kerres im Bücherregal vegetieren. Schaffen Sie eine wohlige, aber ausreichend helle Lichtstimmung mit möglichst ruhigem Hintergrund.

11. Keine Experimente!

Führen Sie Ihr Webinar so durch, wie Sie es vorab geübt haben. Keine Experimente. Kein spontanes Ausprobieren. Sie möchten einen Teilnehmer zu Wort kommen lassen, wissen aber nicht, wie man die Mikrofon-Rechte setzt? Lassen Sie es. Sie wollen zwischen verschiedenen Webcams switchen, haben es aber nicht vorher ausprobiert? Lassen Sie es.

Keine Experimente

12. Verzetteln Sie sich nicht in Diskussionen!

Diskussionen und Wortbeiträge sind wunderbar. Haben Sie es geschafft, dass sich ein Teilnehmer freiwillig zu Wort meldet und mit Ihnen in Diskussion tritt, kann man Sie beglückwünschen, denn sowas passiert nicht oft. Seien Sie dankbar, doch verharren Sie nicht im Dialog. Entweder Sie binden die anderen Teilnehmer mit ein oder fassen sich kurz: Niemand möchte sich ausschweifende Beiträge anhören, in denen die Protagonisten virtuell über den heißen Brei diskutieren. Schnell heißt es: Oh, eine neue E-Mail!

13. Ein klarer Call-To-Action!

Das Webinar nähert sich dem Ende. Aber wie geht es weiter? Lassen Sie Ihre Teilnehmer nicht darüber rätselraten, wie Sie am ehesten weitere Informationen bekommen oder was Sie bei vorhandenem Interesse als nächstes tun sollen. Zeigen Sie klar und deutlich auf, welche Möglichkeiten bestehen. Vielleicht bieten Sie auch ein Give-Away an?

Nachbereitung

14. Gute Nachbereitung ist alles!

Nach dem Webinar ist vor dem Webinar. Nutzen Sie Ihr Webinar als Cliffhanger für das Nachfolgende. Kündigen Sie am Ende der Veranstaltung schon den nächsten Termin an und geben Sie Ihren Teilnehmern schon die Möglichkeit, sich dafür anzumelden. Dem nicht genug. Sofern Sie über Kontaktmöglichkeiten verfügen, versorgen Sie Ihre Teilnehmer mit der Aufzeichnung des Webinars und weiteren Materialien aus der Präsentation – und natürlich auch, um auf das nächste Webinar hinzuweisen.

Wie Sie es nicht machen sollen, verraten wir Ihnen übrigens im Artikel “6 Dinge, die Sie nie in einem Webinar machen sollten“.

Sie sehen: Es gehören viele vermeintliche Kleinigkeiten dazu, ein Webinar spannend und erfolgreich durchzuführen. Probieren Sie es beim nächsten Mal aus oder schauen Sie selbst einmal bei einem edutrainment-Webinar vorbei. Dort finden Sie aktuelle Termine und Anmeldemöglichkeiten.

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