In diesem Beitrag wollen wir die Bedeutung von professionell eingesetzter Visualisierung als Hilfsmittel in Meetings aufzeigen. Allzu oft stellen Meetings in Unternehmen immer noch die entspannte Alternative zur Arbeit dar. Warum? Mit dem guten Gefühl in dieser so wichtigen Besprechung endlich Ideen auszutauschen, Entscheidungen zu treffen oder Sachverhalte zu klären, lassen sich die Teilnehmer stets aufs Neue auf das immer wiederkehrende Bild ein:
Woran scheitern Meetings?
- Es wird willkürlich „drauf los gemeetet“ ohne sinnvolle Absprachen zu Zielen, Organisation und Struktur des Termins
- Wüste und zusammenhangslose Redebeiträge, leider nur zu oft ohne jegliche Moderation, dominieren den Austausch der Teilnehmer
- Informationen und Botschaften werden unstrukturiert und formlos aneinandergereiht: Für den einen Zeitverschwendung, für den anderen Profilierung etc.
- Das Engagement und die Beteiligung der Gesprächsteilnehmer ist vollkommen heterogen, im schlimmsten Fall unzureichend
- Die wesentlichen Aspekte, Absprachen, Zielsetzungen und Arbeitsaufträge bleiben teilweise oder sogar vollständig unklar
- Im Nachhinein stellt sich die Wirkung des Zusammenkommens als minimal heraus
Zusammengefasst: Meetings stehen häufig als Synonym für viel Gerede um nichts.
Wie können Meetings produktiver werden?
Das Format „Wir-kommen-zu-einer-Besprechung-zusammen“ muss attraktiver und wirkungsvoller werden, wenn es seinen ursprünglich angedachten Nutzen wirklich erreichen will.
Unser Vorschlag: Nutzen Sie systematisch Visualisierungen für Ihre Besprechungen.
Visualisierungen und Bilder bieten Mehrwerte, die essenziell sind für erfolgreiche Meetings. Sie fördern und fordern Aufmerksamkeit. Sie können als Quelle für neue Inspirationen dienen, Informationen ansprechend und sogar unterhaltsam aufbereiten und – der Hauptgrund – sie fördern Verständigung und Informationsaustausch. Wer in Bildern und Storys spricht, kommuniziert erfolgreicher. Ausgeschmückte Geschichten und damit vermittelte Bilder fördern das Verständnis von Inhalten. Warum nur drüber sprechen und Visualisierungen nicht auch strukturiert festhalten?
Eine Möglichkeit dafür bietet der Einsatz von visuellen Templates in Besprechungen: Die Kollegen von unternehmer.de berichteten kürzlich in einem ausführlichen Beitrag über unsere Meetingvorlage “Konzeption”.
Herausforderung: Mit Visualisierungen echte Mehrwerte generieren
Wahrscheinlich haben Sie auch schon in Workshops, Meetings oder Trainings gesessen, in denen der Vortragende zwar zum Flipchart oder Whiteboard gegriffen hat, die Kritzeleien aber leider absolut keine sinnvolle Bereicherung darstellten.
Die durch die Visualisierung gewollte Vergegenwärtigung der Botschaft oder die Übermittlung einer bestimmten Information wurde einfach nicht erreicht. Dass durch solche Schnitzer sogar lebensbedrohliche Szenarien entstehen können, zeigt der aufgedeckte Zusammenhang zwischen dem laienhaften Einsatz von Powerpoint und der Columbia Katastrophe 2003.
Was macht gute Visualierung aus?
Stellt sich die Frage, wie Sie mit Visualisierung nun Ihre Meetings bereichern können. Was ist notwendig, damit gute Visualisierungen auch in Ihrem Unternehmen und bei Ihren Vorträgen, Workshops und Meetings Einzug halten?
Mehrwert erkennen
Im faktenorientierten unternehmerischen Umfeld halten sich harte Vorurteile gegen die visuelle Ausdrucksweise. Zeichnen und malen wird oft rigoros in die Ecke Waldorfschule gedrängt. Hier ist ein Umdenken notwendig: Aussagekräftige Visualisierungen sind reine Wertschöpfung.
Hintergrundwissen
Wissen über Typografie und Farbenlehre sind nicht Bestandteil Ihrer Professionalisierung gewesen? Geht in deutschen Büros und insbesondere in den höheren Etagen wahrscheinlich vielen so. Damit aber auch die Zuhörer in der letzten Reihe etwas von Ihren Visualisierungen haben, ist ein Basiswissen hier nur vorteilhaft.
Wissen über Materialien und Techniken
Auch wenn Sie den klassischen Fehler, mit dem Kugelschreiber auf Moderationskarten schreiben, nicht mehr machen: Ein ausgeprägtes Wissen über Materialien und Techniken, was wann wie am besten angewandt wird, ist unersetzlich. Dazu gehört auch der Aufbau einer Bilderbibliothek wiederverwendbarer Symbole und Bilder in Ihrem Kopf.
Haben Sie auf S. 132 schon den kleinen Visualisierungsexkurs im Edutrainment Buch entdeckt?
Beginnen Sie noch heute damit, in Ihrem Notizbuch grafische Elemente zu Ihren Notizen hinzufügen und visuelle Darstellungen für Ihre eigenen Erklärungen zu verwenden!