Es gibt Menschen, die trotz widriger Umstände optimistisch bleiben und sich auch von Rückschlägen nicht dauerhaft umhauen lassen. Sie fallen hin, aber sie stehen wieder auf. Wissenschaftler nennen dies seit einigen Jahren Resilienz.
Die schlechte Nachricht ist: Wie optimistisch und widerstandsfähig Sie sind, hängt zu einem großen Teil mit Ihrer Erziehung zusammen und dem Umfeld, in dem Sie aufgewachsen sind. Die berühmt-berüchtigten Helikoptermütter produzieren leider keine resilienten Menschen. Da dürfen sich künftige Psychotherapeutengenerationen schon mal über fleißige Kundschaft freuen.
Die gute Nachricht lautet: Auch jenseits der 20 oder 30 können wir unsere Widerstandsfähigkeit trainieren. Langzeitstudien mit amerikanischen Soldaten haben gezeigt, dass einfache Tipps, wie die des Positiv-Psychologie-Vorreiters Martin Seligman, tatsächlich helfen. Einer lautet schlicht, jeden Abend drei Dinge aufzuschreiben, die an diesem Tag gut gelaufen sind. Ziel der Übung ist es, den Fokus zu ändern.
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5 Tipps für mehr Resilienz
Die American Psychological Association hat auf Basis von Seligmans Programmen einen 10-Punkte-Plan entwickelt. Wir haben daraus folgende Tipps für Sie abgeleitet:
1. Analysieren Sie Ihre sozialen Kontakte. Wie steht es bei Ihnen in der Familie, in der Partnerschaft und im Freundeskreis? Haben Sie mindestens einen echten Freund bei der Arbeit? Fühlen Sie sich im Kollegenkreis wohl? Falls nicht, sorgen Sie dafür, dass es so wird!
2. Setzen Sie sich konkrete und realistische Ziele. Achten Sie darauf, dass es wirklich Ihre eigenen Ziele sind.
3. Seien Sie aktiv. Je chaotischer, unübersichtlicher und scheinbar fremdgesteuerter Ihre Arbeit gerade ist, desto wichtiger ist es, dass Sie kleine Arbeitspakete schnüren, die Sie nach und nach abarbeiten. Das schafft Ihnen genau jene kleinen Erfolgserlebnisse, die Ihnen abends das gute Gefühl geben, tagsüber etwas Sinnvolles geleistet zu haben.
4. Akzeptieren Sie, was Sie nicht verändern können. Der Spruch: „Herr, gib mir die Kraft, die Dinge zu verändern, die ich zu verändern vermag, und die Demut, die Dinge zu ertragen, die ich nicht zu ändern vermag, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“, gilt immer noch. Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihrem Einfluss unterworfen ist. Der Vorteil: Sie bekommen direkt Feedback zu ihrem Verhalten und feiern kleine Erfolge.
5. Denken Sie positiv. Schwierigen Zeiten, wenn sich vieles in Ihrem Unternehmen ändert, können auch eine Chance sein. Ein Start in einer neuen Abteilung ermöglicht Ihnen, neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln oder komplett im gleichen Unternehmen neu zu starten. Gewünschte Veränderungen auch an der eigenen Persönlichkeit sind viel leichter umzusetzen in einem neuen Umfeld. Denn hier ist niemand, der Ihre Veränderung mit Ihrem vorherigen Verhalten vergleicht.
Auf einen Blick
- Resilienz ist die Fähigkeit, sich von widrigen Umständen nicht entmutigen zu lassen.
- Die Grundlagen für psychische Widerstandsfähigkeit werden in der Kindheit gelegt.
- Als Erwachsener können Sie Resilienz mit einfachen Mitteln fördern – etwa, indem Sie soziale Beziehungen pflegen, sich realistische Ziele setzen und für kleine tägliche Erfolge sorgen.
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