Tag

360-Grad-Feedback

Albrecht Kresse auf der ATD Conference. Tagebuch, Tag 3

Es fing nicht besonders gut an. Eigentlich hatte ich alle Zeit der Welt, aber dann klappte meine Uber-Verifizierung nicht. Ein normales Taxi zu finden, war auch nicht einfach, und so kam ich zu spät. Glücklicherweise hatte Marcus Buckinghams Vortrag noch nicht begonnen. Und als er es tat, war es wirklich ein Erlebnis. Der Mann kann nicht nur Bücher schreiben – immerhin zwei der zehn erfolgreichsten Wirtschaftsbücher sind von ihm verfasst worden – sondern er ist auch ein begnadeter Redner. Und er räumte mit jeder Menge Lügen auf. Unter anderem, dass Mitarbeiter unbedingt Feedback wollen, dass wir uns entwickeln können, wie wir wollen, Unternehmen erfolgreich sind, die Ziele kaskadieren oder einen klaren Plan verfolgen, und leider sind auch 360-Grad-Feedbacks eher schlecht.

Warum wir auf so komische Sachen wie 360-Grad-Feedbacks kommen, liegt daran, dass wir gerne erforschen, was nicht funktioniert, um dann zu glauben, das Gegenteil sei das Gute. Das Gegenteil von schlecht sei aber eben nicht schlecht und nicht exzellent. Und genau wie man in der Gesundheit vielleicht lieber diejenigen Menschen erforschen sollte, die besonders gesund sind, statt nur die Krankheiten zu erforschen, so ist es auch in der Arbeitswelt. Das ist ja auch schon seit Langem das Credo von Buckingham: Finde heraus, was du wirklich gerne und gut machst. Insofern war seine Botschaft nicht ganz neu.

(mehr …)