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Über den Tellerrand III/14 – Links der Woche: eLearning-Prognosen, HR-Themen für 2014 und die Grenzen von MOOCs

Wie jeden Sonntag haben wir auch diesmal die Links der Woche aus dem Bereich Weiterbildung, Training, Lernen und Personalentwicklung.

elearningindustry.com
Top 9 e-Learning Predictions for 2014” – “2013 war ein Jahr der Erwägungen, 2014 wird ein Jahr der Entscheidungen” – Neun Voraussagen für das eLearning im Jahr 2014.

scil-blog.ch
Erfolgsfaktoren für online Lerngemeinschaften” – Informelles Lernen mit Social Media in der betrieblichen Weiterbildung: Erfolgsfaktoren für online Lerngemeinschaften.

metahr.de
Hays HR-Report 2013/2014: Die wichtigsten HR-Themen” – Jahresbeginn: Zeit der Trendprognosen. Der Personaldienstleister Hays hat gemeinsam mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) gerade den HR-Report 2013/2014 vorgelegt. Auf Basis der Befragung von 550 Personaler können so Trendthemen jenseits aller Mutmaßungen und Bauchgefühle identifiziert werden. Hier sind die Kernaussagen.

haufe.de
Virtuelle Teams: Führen lernen von Alexander dem Großen” – Das persische Reich, das British Empire, die Fugger: Sie alle haben die Aufgabe gemeistert, Menschen über Zeit und Raum hinweg zu führen. Der Hype um virtuelle Teams sei deshalb unbegründet, sagt Reiner Czichos in der Wirtschaft + Weiterbildung, die einen Auszug aus dem Artikel online gestellt haben.

ZEIT online
Interview: Sebastian Thrun über die Grenzen von MOOCs” – “MOOCs sind noch nicht gut genug” — MOOCs, kostenlose Onlineseminare, sollen die Bildung revolutionieren. Sebastian Thrun im Interview: Es gibt didaktische und finanzielle Grenzen.

ZEIT online
Serie Chefsache: So bringen Führungskräfte ihr Team in Bewegung” – Der neue Chef ist erstaunt: Seine Mitarbeiter ergreifen selten die Initiative, müssen stetig angetrieben werden, reagieren statt zu agieren. Wie bringt er das Team voran? Von Sabine Hockling.

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Über den Tellerrand I/14 – Links der Woche: Ehrliches Feedback, To-Do-Listen und die Zukunft von eLearning

Wir begrüßen Sie im neuen Jahr und hoffen, Sie sind gut hineingerutscht. Alles Gute, viel Erfolg sowie die besten Wünsche für Sie in 2014. Auch diesmal haben wir in lieb gewordener Tradition wieder die Links der Woche aus dem Bereich Weiterbildung, Training, Lernen und Personalentwicklung.

karrierebibel.de
Betriebsblindheit: 25 ehrliche Feedbacks für Chefs mit offenen Ohren” – Die Karrierebibel listet wieder einmal in wunderbarer Form 25 Gedanken von Mitarbeitern auf, die sie dem Chef eventuell gerne sagen wollen, es sich aber wohl nie trauen werden. Sie als Führungskraft sollten dies aber im Hinterkopf haben.

ZEIT online
Führungskräfte: So erreichen Chefs ihre Ziele” – Aus der ZEIT online-Serie “Chefsache” von Sabine Hockling: Mit dem neuen Jahr gibt es auch neue Zielvorgaben. Doch nur konkrete und realistische Vorhaben können umgesetzt werden.

chrizblog.de
Produktiver werden? So lerne ich es!” – Chris Dippold geht es wie vielen anderen auch – er verschiebt gern Dinge nach hinten und lässt sich ablenken. Hierzu hat er sich Lösungen erarbeitet, die zwar nicht ganz neu sind, aber er gibt darüber hinaus noch wertvolle Linktipps zu Podcasts, Blogs und Tools, die die Produktivität steigern sollen.

haufe.de
Wissensmanagement: Online-Lerngemeinschaften mit Erfolg” – Viele Unternehmen nutzen bereits Online-Lerngemeinschaften. Doch es reicht nicht, den Mitarbeitern nur die technische Plattform dafür zu bieten. Welche relevanten Erfolgsfaktoren darüber hinaus eine Rolle spielen, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaft und Weiterbildung. Ein Auszug aus dem Artikel ist hier online abrufbar.

GEDANKENtanken
GEDANKENtanken – Neues Jahr, neue To-Do-Listen” – GEDANKENtanken mit Tipps zur optimalen To Do-Liste. Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr?

wollmilchsau.de
Human Resources in 2014 wird cool!” – Alexander Fedossov hat “zwischen den Jahren” mal das Büro besucht und konnte es nicht lassen, den Artikel über die “Predictions for 2014” prägnant zusammenzufassen.

t3n.de
Mind-Mapping für unterwegs: Wie Mindly und MindNode überzeugen” – Gedanken ordnen, Ideen skizzieren, sich das Hirn zermartern – wie auch immer man den ersten Schritt produktiven Arbeitens nennt, Mind-Mapping ist eine unbestrittene und effektive Methode. Dass die sogar auf dem iPhone und iPad funktionieren kann, zeigen „Mindly“ und „MindNode“. t3n stellt diese Tools kurz vor.

Jackie Gerstein
Best Education Infographics – 2013” – Dem geneigten Leser von “Über den Tellerrand” wird die ein oder andere Grafik bekannt vorkommen. Jackie Gerstein zeigt die besten Infografiken aus dem Bildungsbereich vom vergangenen Jahr.

derstandard.at
Warum die Zukunft nicht allein nur E-Learning ist” – Neues Jahr, neues Glück heißt es in vielen Lebensbereichen. Die Trendforscher geben auch für das Bildungswesen ihre Prognosen: Wie in den letzten Jahren auch prognostizieren Experten, dass das E-Learning nicht nur den Durchbruch schafft, sondern die Bildungslandschaft in seinen Grundfesten erschüttern wird. Doch wird es das wirklich? Valerie Höllinger wagt eine Prognose.

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Über den Tellerrand XIII – Links der Woche: Tipps für einen produktiven Tag, neue Lerntrends 2014 und eLearning im Mittelstand

Jeden Sonntag wird ein bunter Salat gepflückt aus gesammelten Artikeln rund um die Themen Weiterbildung, Personalentwicklung, Training.

fastcompany.com
17 Productive Ways To Spend 5 Minutes Instead Of Checking Your Email (Again)” – Sie kennen das: Jede Pause – sei es das Warten auf den Bus oder im morgendlichen Berufsstau – wird genutzt, um das Smartphone zu zücken und sich auf den neuesten Stand zu bringen. Laura Wanderkam zeigt Ihnen 17 Wege, wie Sie die 5 Minuten besser überbrücken können.

online-educa.com
Redefining Learning: 4 Trends to watch in 2014” – Die Online Educa steht vor der Tür. Und damit einhergehend gibt es vier Lern-Trends, die Sie 2014 unbedingt beachten sollten.

Gino Breni
Tagesplanung: 9 Tipps für einen guten Tag” – Gino Breni gibt neun Tipps, die dabei helfen, einen Tag zu einem guten und produktiven zu machen.

leadership-in-change.de
Gezielte Führungskräfteentwicklung: Die große Herausforderung für KMU” – Oliver Rothfuß über die Herausforderungen der HR-Abteilungen, gute Mitarbeiter als Führungskraft zu finden und zu fördern.

pt-magazin.de
Die neue Meetingkultur” – Fünf Bausteine für effizientere Besprechungen.

mehr-fuehren.de
Drei der schlimmsten Arten, Mitarbeitermotivation zu zerstören!” – Viele Manager wollen ihre Mitarbeiter motivieren. Bernd Geropp glaubt, das ist der falsche Ansatz. Mitarbeiter müssen nicht motiviert werden. Führungskräfte sollten vielmehr darauf achten, ihre Mitarbeiter nicht zu demotivieren.

haufe.de
Profitipps für die Personalarbeit mit Twitter” – Wie Personaler Twitter als Gewinn ansehen können, erklärt Wolfgang Brickwede im Interview.

haufe-akademie.de
Trends, Best Practices und Arbeitshilfen für Personalentwickler” – Ergebnisse einer aktuellen Studie: eLearning im Mittelstand. Über den Einsatz digitaler Lernangebote in mittelständischen Unternehmen ist nur wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund haben das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung und die Haufe Akademie gemeinsam im Sommer 2013 eine repräsentative Befragung zum derzeitigen Stand sowie den mittelfristigen Perspektiven des E-Learning in deutschen Unternehmen durchgeführt.

wiwo.de
Management: Führen wie eine Katze” – Wie kann man erfolgreich führen, wenn Mitarbeiter über zu viel Druck, Kontrollwahn und mangelnden Respekt klagen? Coach Peter Holzer zeigt in einem Gastbeitrag in der WirtschaftsWoche Lösungen für Manager nach dem Vorbild der Haustiere.

slideshare.net
Umfrageergebnisse Technischer Fortschritt und Arbeitsmarkt” – Entgegen einer weitverbreiteten Auffassung werden moderne Technik und technische Innovationen am Arbeitsplätz von der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland positiv bewertet. Vier von fünf Arbeitnehmern haben technischen Fortschritt in den vergangenen Jahren an ihrem Arbeitsplatz selbst erlebt. Dies zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

 

Zum Abschluss noch ein Video. Gerade für Führungskräfte ist das Büro-Ekel Stromberg ein schönes Vorbild (wie man’s nicht machen sollte). Nach fünf Staffeln im Fernsehen kommt Stromberg nun auf die Kino-Leinwand und es gibt einen ersten Trailer. Lass das mal den Papa machen.

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Live-Webinar: Moderne Personalentwicklung mit der Komplettlösung skillboxx

Die gezielte Qualifizierung der Mitarbeiter stellt die Personalentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. In diesem Artikel möchten wir die “größten Baustellen” heutiger Personalentwicklungsarbeit aufzeigen und zum Live-Webinar einladen, bei dem Albrecht Kresse die jeweiligen Lösungsansätze durch die skillboxx vorstellt.

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Über den Tellerrand V – Links der Woche: Führungkräfte-Weiterbildung, E-Learning-Vorbilder und das “Guardiola-Prinzip”

Jeden Sonntag wird ein bunter Salat gepflückt aus gesammelten Artikeln rund um die Themen Weiterbildung, Personalentwicklung, Training.

karrierebibel.de
Was macht Arbeitgeber attraktiv? Hauptsache Weiterbildungsangebote” – Die Karrierebibel zeigt, dass neben Geld jede Menge mehr Wünsche an die Karriere gestellt werden. Ein Teil davon sind auch Fort- und Weiterbildungen.

SPIEGEL online
Nach der Wahl: Was sich in der Bildungspolitik jetzt ändern muss” – Eine To Do-Liste des Spiegels, was das Bildungsministerium nun nach der Wahl leisten muss.

haufe.de
Führungskräfte-Weiterbildung: Effizienz ist das höchste Ziel” – Welche Ziele verfolgen Unternehmen bei der Weiterbildung ihrer Führungskräfte? Eine Studie der Universität St. Gallen stellt fest, dass dabei in erster Linie Effizienz im Vordergrund steht. Mit großem Abstand folgen die Ziele Innovation, Wachstum und organisationale Transformation.

Zukunft Training
ISSUU – Zukunft-Training — 18 — September 2013 by Zukunft-Training” – Die neue Ausgabe der Zukunft Training.

haufe.de
Kolumne E-Learning: Die stillen Stars treiben das Thema voran” – Gudrun Porath über neue Trends und Angebote auf dem E-Learning-Markt. In der neuen Kolumne geht es um E-Learning-Vorbilder, von denen viele in der Branche noch lernen können.

sueddeutsche.de
Schreibtisch-Studie – Produktive Leere und kreatives Chaos” – Papierstapel zwischen Kaffeetassen und Ladekabeln oder doch gähnende Leere auf der blanken Schreibtischplatte? Wissenschaftler haben herausgefunden, wie Ordnung am Arbeitsplatz unser Verhalten beeinflusst.

lerntipp.at
Drei falsche Lernstrategien” – Drei Lerntipps, die Sie zu den verstaubten Akten legen können und warum das so ist.

automotiveit.eu
Change Management – Wandel als Wettbewerbsvorteil” – Über Changemanagement und Gamification im Unternehmen. Am Beispiel vom Automobil-Zulieferern.

faz.net
Karriere: Viele Führungskräfte sind mit ihrer Arbeit unzufrieden” – Die Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft hat Führungskräfte nach ihrer Zufriedenheit und Wünschen befragt. Dabei spielt ein höheres Gehalt neben mehr Entfaltung eine große Rolle.

faz.net
Das Guardiola-Prinzip: „Viele Unternehmen eiern beim Chefwechsel herum“” – Ulrich Kuhl im Interview über die Analogie des Führungswechsels im Unternehmen und im Sportverein, hier der FC Bayern München.

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Expertenforum: “Weiterbildung in der Zukunft”

Im Expertenforum des eLearning Journals wurde sich in der Februar-Ausgabe mit der Frage “Weiterbildung 2.0 – Wie sieht Weiterbildung in der Zukunft aus?” beschäftigt. Neben zahlreichen Weiterbildungsexperten stand auch Albrecht Kresse der Redaktion Rede und Antwort. Auszüge aus dem Interview möchten wir Ihnen an dieser Stelle gern zur Verfügung stellen, den ganzen Artikel finden Sie in der Ausgabe des eLearning Journals.

eLearning Journal: Der Wandel auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Deutschland bewegt sich von einem klassischen Bewerber- zu einem Nachfragemarkt. Können Sie in Ihrem Arbeitsalltag schon Trends und Richtungen feststellen, die die betriebliche Weiterbildung einschlägt – etwa ein deutlicher Wandel in den Bedarfen der Kunden?

Albrecht Kresse: Ich selbst bin kein Experte für Recruiting, aber ich kann sowohl in unserem kleinen Unternehmen als auch bei unseren Kunden feststellen, dass gute Bewerber heute sehr viel genauer hinschauen. Der Markt ist transparent geworden, und die Bewerber vergleichen sehr genau mit anderen Unternehmen in der Branche.
Die aktuellen Empfehlungen für einen richtigen und damit auch eher vorsichtigen Umgang mit Einträgen bei Facebook und Co. sind fast schon überholt. Gute Bewerber mit einer hohen Social-Media-Beteiligung verlangen von ihrem künftigen Arbeitgeber Kompetenz in diesem Bereich und einen toleranten Umgang mit der Facebook-Vergangenheit des Bewerbers. Alles andere wirkt schnell uncool.

eLearning Journal: Weiterbildung ist bisher ein Prozess, der seminaristisch und lernzielorientiert ist. Werden sich Weiterbildungsangebote über kurz oder lang aber auf neue Bedarfe einrichten müssen, die einen Wandel in Inhalt, Struktur und Dauer der Weiterbildung erforderlich machen?

Albrecht Kresse: Die strukturierte Weiterbildung und Personalentwicklung hat mehrheitlich immer noch das formelle Lernen im Fokus. Bei der edutrainment company sorgen wir dafür, dass die Teilnehmer auch Angebote und Tipps für informelles Lernen erhalten. Das ist ja auch mein immer wieder vorgetragenes Credo nach dem mündigen Selbstlerner.

eLearning Journal: Der demografische Wandel ist ein Faktor, der die Anpassungsfähigkeit des Arbeitsmarktes und damit auch die Weiterbildung stark herausfordert. Wenn weniger Menschen mehr Arbeit zu verrichten haben – was in der Folge der schon jetzt absehbare Effekt des demografischen Wandels ist -, wie muss sich Ihrer Einschätzung nach die Weiterbildung in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Albrecht Kresse: Für die jungen Zielgruppen wird die Bedeutung der formellen Weiterbildung sinken. Hier geht es eher um Ausbildung in Metakompetenzen für die Karrieresteuerung und Persönlichkeitsentwicklung und orts- und zeitunabhängige Angebote für klassische Inhalte. Für ältere Zielgruppen 50plus – manche Unternehmen rechnen auch schon 40plus zu den älteren Zielgruppen – wird es immer mehr spezifischere Weiterbildungs- und Trainingsangebote geben – gerade auch für die Nutzung neuer Medien.

eLearning Journal: Weiterbildung und digitale Medien – muss das sein, soll das sein?
Welchen didaktischen Mehrwert können wir durch die Einbeziehung digitaler Medien in den Weiterbildungsprozess erzielen?

Albrecht Kresse: Wer heute noch die Bedeutung digitaler Medien in der Weiterbildung grundsätzlich in Frage stellt, dem ist nicht mehr zu helfen. Viele Angebote hinken aber dem privaten Medienkonsumverhalten der Zielgruppen, sprich der Teilnehmer, Jahre hinterher. Das ist das größte Problem beim Einsatz neuer Medien. Der didaktische Mehrwert ergibt sich aktuell sehr, sehr stark im Bereich der Transferunterstützung.

eLearning Journal: Die Frage, wohin die Reise mit der Weiterbildung geht, ist auch eine Frage nach der ihr zugrundeliegenden Vor- und Ausbildung. Müssen wir in Anbetracht der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens aufhören, den Quartiärbereich Weiterbildung als „entkoppelt“ von den vorgelagerten Bildungsstufen wie Sek II, Hochschule/FH/Uni sehen und damit eher eine ganzheitliche Betrachtung des Bildungs- und Weiterbildungssystems verfolgen?

Albrecht Kresse: Die alte Bildungskette funktioniert heute überhaupt nicht mehr. Und die institutionalisierte Weiterbildung macht einen großen Fehler, wenn sie weiter nur versucht, Bedarfe zu erfassen und dafür maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln. Die Zukunft muss im selbst gesteuerten Lernen liegen. Die Metakompetenz „Lernen lernen“ muss an Schulen und Universitäten einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Dann haben auch die Unternehmen eine Chance, andere Weiterbildungsangebote zu kreieren.

eLearning Journal: Wie sehen Sie die Verlagerung der Zielgruppen für Weiterbildung? Werden wir in Zukunft einen steigenden Weiterbildungsbedarf auch bei Tätigkeiten auf dem Basisniveau sehen?

Albrecht Kresse: Lebenslanges Lernen ist nicht neu, sondern ein Prinzip der menschlichen Existenz. Wir können nicht nicht lernen. Tätigkeiten oder berufliche Kompetenzen, die vom Lernen und vom Dazulernen ausgenommen sind, wird es nicht mehr geben. Die Herausforderung besteht also darin, attraktive didaktische Lernformate auch für die so genannten bildungsfernen Zielgruppen zu entwickeln.

eLearning Journal: Der Markt verlangt, dass betriebliche Weiterbildung messbar bleibt. Für wie wichtig halten Sie die Messbarkeit dessen, was der Lerner gelernt haben sollte und was er gelernt hat? Ist eine solche Messung überhaupt objektiv möglich und sinnvoll?

Albrecht Kresse: Die Frage des Bildungscontrollings gewinnt eine immer stärkere Bedeutung. In Zeiten knapper und damit umkämpfter Budgets müssen die Personalentwickler und Weiterbildner in den Unternehmen ihre Etats verteidigen und in harten Zahlen messbar machen. Was wir benötigen, ist ein Standard im Bildungscontrolling. Ich träume von einem Lern- oder Kompetenzindex, der unternehmensspezifisch und tagesaktuell berechnet werden kann. Dafür brauchen wir eine Lösung.

eLearning Journal: Wie schätzen Sie die Weiterbildungsbemühungen in Deutschland im internationalen Vergleich ein? Sind wir auf dem Weg zur Bildungsrepublik?

Albrecht Kresse: Von der Bildungsrepublik sind wir meilenweit entfernt. Der Blick in deutsche Klassenzimmer lässt nichts Gutes ahnen. Schulen mit einer IT-Infrastruktur knapp über dem örtlichen Gemüsehändler gelten schon als gut ausgestattet, und ein Smartboard im Klassenzimmer ist das Höchste der Gefühle. Potenzialdiagnostik gibt es an den Schulen immer noch nicht, Unterricht zum Thema „Lernen lernen“ meist erst ab der 7. Klasse.
Es gibt aber auch lohnenswerte positive Beispiele. Diese sollten wir herausstellen. Gute Lehrer müssen auch belohnt werden. Alle internationalen Bildungsstudien zeigen eines: Erfolgreiche Bildungsländer haben ein Bildungssystem, das im jeweiligen Land hohe öffentliche Anerkennung genießt. Das ist in Deutschland immer noch anders.

eLearning Journal: Wie schätzen Sie den derzeitigen Anteil von eLearning in der Weiterbildung ein? Ist der Bedarf bereits gesättigt?

Albrecht Kresse: eLearning steht immer noch am Anfang. Aktuell steigen viele kleinere und mittelständische Unternehmen in das Thema eLearning ein. Der Markt ist aber immer noch wenig transparent. Viele Unternehmen glauben, eLearning sei immer noch eine Frage von Tools und Software. Dabei geht es auch hier gerade um die didaktische Qualität. Daran mangelt es noch immer. Und für Didaktik wird auch zu wenig Geld ausgegeben. Für viele eLearning-Ansätze ist immer noch der Wunsch nach Kostenersparnis ein wesentlicher Treiber. So sehen die Lösungen dann leider oft auch aus.

eLearning Journal: Bisher war Weiterbildung zu Lasten der Unternehmen durchzuführen. Das heißt, die Unternehmen haben die Kosten und den Leidensdruck, die eigenen Mitarbeiter auf dem neuesten Wissensstand zu halten. Wird die Investition in Weiterbildung in Zukunft auch eine Investitionsaufgabe der Gesellschaft sein?

Albrecht Kresse: Mit den Kosten der Weiterbildung wird es in einigen Jahren so sein wie mit den Gesundheitskosten: Es wird Bestrebungen geben, den Einzelnen stärker an diesen Kosten zu beteiligen. Ich könnte mir vorstellen, dass es in einigen Jahren eine Art Kompetenzpass gibt, in dem alle Kompetenzen erfasst sind und private Weiterbildungen auch erfasst und belohnt werden können. Wer mehr lernt, ist nicht nur kompetenter und hat den besseren Job, sondern bekommt auch noch mehr Weiterbildung bezahlt.

eLearning Journal: Wird Weiterbildung mehr und mehr zum „Just-In-Time“-Business? Welcher eLearning-Methode würden Sie das meiste Potential für die nächsten zwölf Monate zusprechen?

Albrecht Kresse: Die Zukunft gehört allem, was schnell und mobil ist. Das gilt auch beim Thema Lernen. Deshalb ist videogestütztes Lernen ein Trend, der auch in den nächsten zwölf Monaten weiter voranschreiten wird. Hier gibt es auch immer mehr Angebote im B2C-Bereich, an denen sich sowohl die Anbieter beruflicher Bildung als auch die Unternehmen orientieren sollten.


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