Es ist Montagabend in Washington. Jannis und ich laufen erschöpft durch die „Altstadt“ und haben gerade eine methodistische Kirche mit dem Supreme Court verwechselt. Der Tag begann mit Oprah Winfrey, die ein paar allgemeine Weisheiten zum Thema Sinn des Lebens zum Besten gegeben hat und das Zeitmanagement und den Moderator der Veranstaltung vor einige Herausforderung gestellt hat. Aber super sympathischer Auftritt.
Der Kongresstag endete für mich mit einem nicht gerade berauschenden Vortrag über Subject-Matter Experts und wie man sie dazu bringt, dass sie ein bißchen vernünftigere – heißt didaktisch sinnvolle – Trainings machen. Das ist ja genau unser Business, und ehrlich gesagt war ich hier doch ziemlich enttäuscht. Wirkte irgendwie zwar sympathisch, war aber ein 90er-Jahre-Konzept. Die Folien sahen so aus, also ob auch die beiden Kollegen mal dringend Unterstützung gebrauchen könnten. Interessant an diesem Workshop, der in Wirklichkeit kein Workshop war: Der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt, und das, obwohl es die letzte Veranstaltungsrunde des Tages war.
In den USA ist die Zusammenarbeit zwischen Instructional Designern und den inhaltlichen Experten ja schon lange auch formalisiert im Designprozess für Lernveranstaltung. Bei uns kommt diese saubere Rollentrennung erst nach und nach an. Aber ich spule mal zurück zum Anfang des Tages.