Wissensmanagement in Unternehmen wird vor allem im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung diskutiert. Wenn in den kommenden Jahren die Experten der Babyboomer-Generation aus dem Berufsleben ausscheiden, ohne dass eine gleiche Anzahl an Fachkräften nachrückt, müssen Aufgabenbereiche neu definiert und verteilt werden. Das über viele Jahrzehnte angesammelte Erfahrungswissen auch an fachfremde Kollegen weiterzugeben, wird zur Kernaufgabe für Unternehmen. Es sei denn, sie machen es wie Mercedes und holen kurzerhand ehemalige Mitarbeiter aus dem Ruhestand zurück, um sie etwa für eine Produkteinführung nach Fernost zu schicken.
Da vermutlich nicht jedes Unternehmen eine Armada arbeitswilliger Senioren in petto hat, wird ein funktionierendes Wissensmanagement zukünftig an Bedeutung gewinnen. Und das nicht nur im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Einen Wissensvorsprung zu haben, wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen
Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu anderen Ressourcen wie Öl oder Produktionsmaschinen wird die Ressource Wissen nicht weniger oder verschleißt, je mehr wir sie nutzen. Im Gegenteil: Indem wir sinnvolle Informationen sammeln und diese mit bereits vorhandenem Wissen verknüpfen, schaffen wir die Basis für neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Oder vereinfacht gesprochen: Nur wer lernt, entwickelt sich weiter. Das gilt für jeden Einzelnen genauso wie für große Unternehmen.
Produktentwicklung 2.0: Der Kunde denkt mit
Zu lernen heißt auch, das eigene Handeln und die erzielten Ergebnisse immer wieder bewusst zu hinterfragen und wenn nötig grundlegende Veränderungen vorzunehmen. Nie zuvor waren Unternehmen so nah dran am Kunden und seinen Bedürfnissen. Über digitale Kanäle wirken Menschen mit an der Entwicklung des Produktes oder der Dienstleistung, das oder die sie später kaufen wollen. Die Anforderungen können sich dabei mitunter rasant verändern. Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter heißt das: bloß nicht stehenbleiben! Stattdessen gilt es, Selbstkonzept und Produkt immer wieder zu überprüfen und ein dynamisches Geschäftsmodell zu entwickeln, das es erlaubt, auf veränderte Bedingungen flexibel und schnell zu reagieren. Dem Fluss von Wissen im Unternehmen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Denn um innovativ zu denken, brauchen Mitarbeiter Impulse aus einer Vielzahl an Wissensbereichen und Fachgebieten.
Wissensmanagement 2.0: Lernen im Netzwerk
Interdisziplinäres Lernen im Unternehmen funktioniert dabei ähnlich wie die Kommunikation mit dem Kunden. Vorbei die Zeiten, als Informationen zentral gesammelt und über die verschiedenen Hierarchieebenen nach unten verteilt wurden. Ein modernes Wissensmanagement macht sich die Digitalisierung des Alltags zunutze und sorgt dafür, dass Mitarbeiter unterschiedlicher Bereiche Informationen mit Hilfe von Social Apps und über Netzwerke schnell und unkompliziert austauschen und gemeinsam an neuen Ideen arbeiten können.
Sonderrolle Expertenwissen: Komplex statt kurz und knackig
Schnell und unkompliziert – diese Attribute passen mit hochspezialisiertem Expertenwissen nun leider so gar nicht zusammen. Denn vielschichtige Zusammenhänge, wie sie zum Beispiel für IT-Prozesse, Compliance-Regeln oder Marketingstandards charakteristisch sind, lassen sich eher selten in drei App-kompatiblen Sätzen zusammenfassen oder auf Chat-Länge komprimieren. Die Herausforderung besteht also darin, Komplexität zu reduzieren, ohne dass dabei wichtige Informationen verloren gehen, und das Wissen in passende Lernformate für fachfremde Kollegen zu übertragen. Die Wissensinhaber selbst müssen dafür in der Lage sein, sich ein Stück weit aus der Expertenrolle zu lösen und sich quasi in die „Unwissenden“ hineinzuversetzen. Das Problem dabei: Hochgradig spezialisierten Fachleuten fällt genau das erfahrungsgemäß schwer.
Fachwissen übersetzen ohne Reibungsverluste
Nun können Unternehmen das Feld natürlich ausgebildeten Didaktikern überlassen, die die Inhalte aus den Fachabteilungen zusammentragen und in entsprechende Lernpakete packen. Dies ist jedoch nicht nur zeit- und kostenintensiv, sondern schafft auch Abhängigkeiten. Hinzu kommt das, was man bei Fremdsprachen „lost in translation“ nennt: Die Gefahr, dass der Kern einer Aussage bei der Übersetzung verloren geht. Es besteht also ein gewisses Risiko, dass beim Transfer vom „Fachchinesisch“ in lernfreundliche Texte und Visualisierungen entscheidende Informationen auf der Strecke bleiben, wenn dieser durch eine andere Person als den Experten selbst vorgenommen wird.
Die sinnvolle Alternative: Spezialisten im Unternehmen werden selbst zu Didaktikern.
Trainingsprogramm: Vom Wissensinhaber zum Didaktik-Experten
Die edutrainment company hat hierfür ein spezielles Trainingsformat entwickelt. Darin geben wir Fachexperten Werkzeuge an die Hand, mit denen sie ihr Wissen hirn- und damit lerngerecht für andere aufbereiten können. Sei es für Präsentationen und interne Seminare oder in Form von digitalen Lernmaterialien.
Teilnehmer lernen im Training unter anderem:
- wie das menschliche Gehirn lernt und wie Wissen aufbereitet werden muss, um „hängen zu bleiben“.
- welche Lernstile und Lerntypen es gibt und wie sie sie am besten erreichen.
- wie sie Komplexität reduzieren und das Wesentliche herausstellen.
- die wichtigsten Regeln für eine erfolgreiche Präsentation.
- Tools, um die Inhalte digital aufzubereiten.
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[…] nicht wiederholen: Suchen Sie sich Experten, die sich nicht als unfehlbar inszenieren, sondern die Einblicke in ihren Lernprozess mit all […]
[…] sich der HR-Bereich auf diese Themen in den letzten Jahren ganz strategisch und oft auch formell mit lang anhaltenden Plänen und Strategiepapieren und Maßnahmen vorbereitet […]
[…] ist diese Logik noch aktuell. Sie passt allerdings nicht so sehr in das anbrechende Zeitalter der Wissensarbeit. Während repetitive Jobs immer öfter von Maschinen ersetzt werden, steigt die Komplexität für […]
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[…] viel. Die Herausforderung ist die Vermittlung. Die Kunst besteht darin, Content und Zielgruppe gut miteinander zu synchronisieren und bei der Entwicklung von kreativen Lernformaten einer logischen und strukturierten Systematik zu […]