Zielgerichtete Personalentwicklung durch Functional Academys

Viele Unternehmen stellen momentan fest, dass die aktuellen Herausforderungen auch neue Lösungen beim Bereich Learning und Development erfordern. Der Megatrend Globalisierung ist eigentlich schon gar kein strategisches Thema mehr, sondern ein tägliches Faktum. Der demographische Wandel wird auf Kongressen immer noch theoretisch diskutiert, die Auswirkungen sind aber schon längst in der Organisation angekommen. Hier geht es zum Beispiel um die Zusammenarbeit von Generationen. Die Generation Y und die Millenials haben ganz neue Anforderungen an die Arbeitswelt, sind extrem ungeduldig, was gerade bei Potenzialträgern, die man mit Mühe und auch für viel Geld rekrutiert hat, schnell zum Problem wird.

Während sich der HR-Bereich auf diese Themen in den letzten Jahren ganz strategisch und oft auch formell mit lang anhaltenden Plänen und Strategiepapieren und Maßnahmen vorbereitet hat, kommt nun aus den Produktbereichen und anderen Unternehmensbereichen ein ganz anderer Veränderungsdruck. Hier geht es um Themen wie Digitalisierung und der Angriff auf bestehende Geschäftsmodelle. Das Akronym VUCA kommt inzwischen auch bei HR-Verantwortlichen und Gestaltern an. Einzelne Unternehmens- oder Geschäftsbereiche sind einem großen Veränderungsdruck unterworfen und müssen die Mitarbeiter schnell auf diese Veränderungen vorbereiten, ohne ganz konkrete Antworten zu haben.

Was sind Functional Academys?

Aus dieser Situation entsteht der Bedarf nach Functional Academys. Hier geht es letztendlich um zielgerichtete Personalentwicklung, die auf der eine Seite aktuelle Herausforderungen aufgreift und Lösungen anbietet und auf der anderen Seite einen nachhaltigen Beitrag zur Überarbeitung, Neuentwicklung oder Verbesserung bestehender Geschäftsmodelle und Prozesse liefert. Immer mehr Unternehmen bilden neben der herkömmlichen Personalentwicklung und dem klassischen Talent Management funktionale HR-Strategien heraus, die einen sofortigen und klar zuzuordnenden Beitrag für den entsprechenden Geschäftsbereich liefern. Beispiele hierfür sind spezielle Angebote für Marketing, Finance, Sales oder Supply Chain – und letztlich auch HR.

In den letzten zwölf Monaten hat die edutrainment company immer mehr Anfragen zur Entwicklung funktionaler Akademien erhalten. Auffällig dabei ist: Die Anfragen kommen selten aus dem HR-Bereich selbst, sondern durch die Fachbereiche. Hier gibt es Treiber von Veränderungsprojekten, die bei ihren Change-Projekten irgendwann feststellen, dass das Ganze auch etwas mit dem Thema Lernen, Kompetenzentwicklung und letztlich Personalentwicklung zu tun hat. Die Personalentwicklung ist hier oft gar nicht am Anfang involviert. Der Treiber ist das Business und die Veränderungen des Business selbst.

HR vs. Fachabteilungen

HR wird hier oft selbst in Organisationen, die das viel gepriesene Business-Partner-Modell installiert zu haben glauben, als langsam und bürokratisch empfunden. Die Fachabteilungen schaffen Fakten. Getrieben durch einen echten Pain Point wollen sie schnelle Lösungen für Themen, die in der Vergangenheit Aufgabe der klassischen Personalentwicklung waren. Hier geht es auf der einen Seite um klassische Themen des Kompetenzmanagements. Zum Beispiel die Sicherung von Standards in Qualität, Prozessen und Wissen. Und zum anderen um das schnelle Reagieren auf Veränderungen des Marktumfelds mit sofortiger Anbindung an die aktuellen Unternehmens- und Bereichsstrategien. Gleichzeitig bereiten sich einige Bereiche auf Veränderungen vor, die noch gar nicht klar sind, sondern eher befürchtet werden.

Der klassische Ansatz des Performance-Managements oder Kompetenzmanagements aus dem HR-Bereich greift hier viel zu kurz. Gerade in großen Unternehmen läuft das Spiel wie folgt:

Sage mir deine Anforderungen, definiere sie, und ich biete dir eine Lösung.

In einer VUCA World mit disruptiven Veränderungen funktioniert dieser Ansatz für HR nicht mehr. Sales-Manager, Marketingverantwortliche oder Finance-Verantwortliche entwickeln daher selbst Lösungen für die Kompetenzentwicklung ihrer Mitarbeiter. Es werden Projekte aufgesetzt, bei denen den Beteiligten gar nicht klar ist, dass es sich hier um ein HR-Thema handelt. Die HR-Abteilung ist daher oft gar nicht mit im Boot. Fachabteilungen werden beauftragt, Mitarbeiter für die Veränderungen des Marktumfelds fit zu machen, Trainings und Entwicklungsprogramme zu erstellen, die einen sofortigen Nutzen für das Tagesgeschäft liefern.

Functional Academies

Sehr oft entsteht dann relativ schnell die Idee einer eigenen funktionalen Akademie, der Functional Academy. Zum Beispiel zum Thema Marketing, Sales, Logistics, Finance oder Einkauf. Die entsprechenden Projektverantwortlichen sind in der Regel keine HR-Experten, sondern Praktiker, und entsprechend anders ist ihr Ansatz. Sie möchten ganz schnell Lösungen, haben oft aus Sicht der HR-Experten unrealistische Erwartungen und beauftragen Dienstleister, die gar nicht von HR ausgewählt wurden.

Problem und Chance

Genau hier liegt das Problem und die Chance gleichermaßen. HR benötigt ein Angebot und ein Vorgehensmodell zur Befriedigung des Bedarfs aus den Fachabteilungen bzw. Bereichen und sollte sich von Anfang an in diese Change-Projekte involvieren. Genau das ist ja die Idee des Business-Partner-Modells. Das Problem: Aus HR-Sicht für klassische Kompetenzentwicklung liegt ein seit Jahren erprobtes Verfahren vor. Für Functional Academys nicht.

Derzeit haben wir sieben Projekte zum Aufbau von Functional Academys gestartet. In einigen dieser Projekte war HR von Anfang an involviert, in anderen Projekten haben wir selbst dazu beigetragen, HR in die Projekte zu integrieren. Um die gemachten Erfahrungen mit Ihnen zu teilen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, aus diesen Erfahrungen zu lernen, bieten wir Ihnen ein Austauschprogramm an, das erstens aus einem Webinar besteht und zweitens aus einem Workshoptag, der im Barcamp-Format die Möglichkeit bietet, sich zu den aktuellen Herausforderungen im Bereich Functional Academy auszutauschen.

Sprechen Sie uns an. Kleiner Tipp: Schicken Sie diesen Artikel an Ihre Verantwortlichen in den Fachbereichen, denn genau hier liegt der Bedarf.


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