Management-Techniken: Zuckerbrot oder Peitsche?

Ein Unternehmen zu managen ist immer ein Balanceakt: Zwischen Einmischen und Raushalten, zwischen Anweisungen geben und Freiraum gewähren und zwischen Autoritätsperson sein und den Menschen hinter der Anzugfassade zeigen. Der Führungsstil eines Managers lässt sich daran bewerten, welcher der beiden Gegenpole jeweils stärker zum Tragen kommt.

Wie am sinnvollsten geführt wird, hängt dabei auch von den Mitarbeitern im Unternehmen ab. Während Jean-Pierre aus der Designabteilung die besten Ideen hat, wenn er nicht um Punkt 8 in seinem Büro sitzen muss, sondern um 10 zu Hause oder im Café um die Ecke anfängt zu scribbeln, braucht Monika von der Marktforschung klare Deadlines und das Feedback des Chefs, um motiviert bei der Sache zu bleiben.

Management-TechnikenManagement by Objectives: Heißt, Monika und Jean-Pierre legen gemeinsam mit der Geschäftsführung ihre individuellen Ziele für einen bestimmten Zeitraum fest. Wie sie diese erreichen, bleibt ihnen größtenteils selbst überlassen. Das Erreichen der Teilziele trägt zum Erreichen des übergeordneten Unternehmensziels bei.

Management by Delegation: Aus bestimmten Aufgaben hält sich der Chef komplett raus. Die Marktforschung ist Monikas Ding, um die Belange der Designabteilung kümmert sich Jean-Pierre. Hier muss der Manager der Versuchung widerstehen, in delegierte Aufgaben „hinein zu entscheiden“.

Management bei Motivation: Spaß an der Arbeit ist der größte Leistungstreiber, so die Annahme. Wenn Café-Ausflüge und Ausschlafen dazu führen, dass Jean-Pierres Design-Entwürfe wie eine Bombe einschlagen, dann sei es ihm gegönnt. Monika dagegen liebt Struktur und eine klare Trennung von Arbeit und Feierabend. Bei wieder anderen sorgt ein Firmenauto für ungeahnte Höhenflüge. Für den Manager heißt das: gucken, wie die Mitarbeiter ticken und auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Management by Exception: Die einzelnen Unterneh-mensbereiche werden durch eine dem Management nachfolgende Führungsebene geleitet. Der Chef greift nur in Ausnahmefällen ein, also dann, wenn eine klare Ansage von „ganz oben“ nötig ist.

Management by Results: Hier geht es vor allem um die Definition klarer Leistungsergebnisse und deren Kontrolle. Der Manager bespricht mit Jean-Pierre und Monika, was er bis wann von ihnen erwartet. In regelmäßigen Abständen findet dann ein Soll-Ist-Vergleich statt.

Auf einen Blick

  • Managen heißt, überall kräftig mitzumischen, oder? Nein, managen heißt vor allem, die Stärken und Bedürfnisse seiner Mitarbeiter zu kennen und seinen Führungsstil so zu gestalten, dass die Angestellten zu Höchstleistungen motiviert werden.
  • Wie unterscheiden sich die verschiedenen Führungsstile? Danach, inwieweit Vorgaben „von oben“ kommen. Danach, wie lang der Chef „die Leine“ zwischen sich und seinen Angestellten lässt, also Entscheidungsbefugnisse und Verantwortung abgibt.

Nichts geht über ein Training

Die Verknüpfung der theoretischen Inhalte mit erlebbaren Anwendungssituationen – das geschieht erst im Training. Die Kombination aus Übungen, d.h. eigenständiger Anwendung mit Feedback, und die anschauliche Vermittlung entscheiden über den erreichten Erkenntnisgewinn.

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