Augmented Reality und Virtual Reality in der Personalentwicklung

Der Mensch ist durch die visuelle Wahrnehmung seiner Umwelt geprägt. Im Zeitalter von Smartphones, Tablets und Computer reicht unser Blick aber nicht mehr nur bis zur nächsten Straßenecke, sondern um die ganze Welt. Und das zu jeder Zeit. Die Medien werden zur Körpererweiterung der menschlichen Wahrnehmung. Im Grunde fängt hier schon die erweiterte Realität an. Das ist allerdings ein sehr weit gefasstes Verständnis von erweiterter Realitätswahrnehmung.

Augmented Reality vs. Virtual Reality

Hier soll es zunächst um konkretere Beispiele gehen. Im Zusammenhang mit der erweiterten Realität fallen immer wieder Begriffe wie “Augmented Reality” (AR) oder “Virtual Reality” (VR). Beide unterscheiden sich maßgeblich. Sicherlich sind Ihnen die YouTube-Videos bekannt, in denen Menschen klobige Brillen tragen und plötzlich wild in der Luft rudernd das Gleichgewicht verlieren.

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Dabei handelt es sich um die virtuelle Realität. Der Haken bei VR: Motion Sickness. Bei diesem Phänomen (vergleichbar mit Reise- oder Seekrankheit) erfährt der Körper eine Irritation. Denn der gesamte Sichtbereich der Augen wird von der VR-Brille abgedeckt, sodass der optische Bezug zum realen Raum fehlt. Der Nutzer sieht also nur noch den virtuellen Raum. Die Wahrnehmung der Augen und die Position des Körpers im realen Raum sorgen schließlich für eine widersprüchliche Sinneswahrnehmung und führen zum beschriebenen Resultat. Dabei gibt es keine Möglichkeit, diese Hürde zu überwinden. Entweder verträgt der User diese Irritation oder nicht. Das führt tragischerweise direkt zum Ausschluss der unter Motion-Sickness leidenden Personen.

Wesentlich benutzerfreundlicher ist dagegen die Augmented Reality. Diese Form der Realitätswahrnehmung kann man sich so vorstellen, dass die physische Welt durch virtuelle Daten angereichert wird. Ein Paradebeispiel ist sicherlich das aus dem letzten Jahr bekannte “Pokémon Go“.

Ein noch viel offensichtlicheres Beispiel aus dem Alltag lässt sich beim Fußball beobachten. Sie kennen bestimmt die Pfeile beim Freistoß oder die Linie beim Abseits oder die Kreise, die einzelne Spieler markieren.

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Sie alle haben gemeinsam, dass der Benutzer durch ein Medium hindurchsieht und dabei den realen Raum erkennt, der durch den virtuellen Raum erweitert wird. Hier ergibt sich ein Paradoxon: Der Raum teilt sich in zwei klar voneinander trennbare Sphären auf – real/virtuell – und verschränkt diese wieder ineinander, sodass sie eine Einheit ergeben. Man könnte hier von einer Mixed-Reality sprechen, aus der sich eine neue Generation der Mensch-Maschine-Interaktion ergibt und diese Möglichkeit heißt es zu erkennen und zu nutzen.

Virtual Reality in der Praxis

Wie innovativ sich die virtuelle Realität einsetzen lässt, um schon Kindern neues Wissen über unsere Welt oder sogar das Universum zu vermitteln, zeigt ein Projekt aus Amerika. Hier wurden die Fenster eines Schulbus mit transparenten Displays ausgestattet, sodass man wie gewöhnlich nach draußen schauen kann. Zugleich ergibt sich aber die Möglichkeit auf den Displays virtuelle Welten darzustellen. In diesem Fall der Mars. Das heißt, wenn der Bus die Kinder zur Schule bringt und sich durch die Stadt bewegt, bewegt er sich auf den Displays über die Marsoberfläche. Auch wenn hier der Spaß im Vordergrund steht, lässt sich diese Idee sicherlich auf komplexere Inhalte anwenden, um damit im Rahmen einer Aus- oder Weiterbildung Wissen zu vermitteln.

Augmented Reality für HR

Augmented Reality (AR) wird gern mit der Simulation von Objekten verbunden, die physisch nicht zur Verfügung stehen. Sicherlich ist diese Objekt-Bezogenheit dem Umstand geschuldet, dass es noch keine überzeugenden Künstliche Intelligenzen (KI) gibt, die das menschliche Verhalten glaubhaft simulieren können. Vorstellbar wäre aber im Rahmen eines Kommunikationstrainings ein gescriptetes Verkaufsgespräch, das die Teilnehmer beobachten und durch dessen Auswertung lernen, welches Verhalten sich in welcher Situation anbietet.

Geht es um die Aus- oder Weiterbildung mit neuen Produkten, birgt die AR ebenfalls enormes Potenzial. Denn eine Simulation bietet sich dort an, wo der Gegenstand bzw. das Produkt selten, wertvoll, komplex, schwer, gefährlich, sehr groß oder sehr klein ist. Denn durch die erweiterte Realität lassen sich Objekte wie gewünscht und ohne Konsequenzen anpassen.

In der Praxis angewandt

Denkbar wäre eine Produktschulung, bei der das Produkt physisch noch gar nicht existiert, die Mitarbeiter aber schon vor der Markteinführung damit vertraut gemacht werden sollen. Oder ein Unternehmen möchte eine neue hochwertige Armbanduhr auf den Markt bringen und die Mitarbeiter zu diesem Produkt schulen. In der AR könnten sich die Mitarbeiter das Uhrwerk anschauen, ohne es durch eine Lupe vergrößern zu müssen oder Teile aus dem virtuellen Uhrwerk herausnehmen, ohne Angst haben zu müssen, es zu zerstören.

Im Rahmen eines Workshops könnte eine Schnitzeljagd veranstaltet werden, bei der die Teilnehmer die Hinweise über das Smartphone entdecken. Gerne wird die erweiterte Realität auch für die Ausstattung ganzer Räume verwendet, so ließe sich ein Showroom entwerfen, in dem die Produkte virtuell ausgestellt sind.

Natürlich brauchen die Mitarbeiter, die den Showroom betreuen, eine Schulung im Umgang mit der AR, um interessierte Besucher durch den virtuellen Showroom zu führen. Zu der visuellen Darstellung virtueller Objekte gesellt sich die Multifunktionalität der Smartphones und Tablets. Denn die Geräte können ebenso auf der akustischen Ebene agieren und dem Nutzer zusätzliche Informationen durch Audio-Beiträge liefern. Die Möglichkeiten sind vielseitig und bei weitem noch nicht in ihrer Gänze erschlossen. Vielleicht jagen Sie ja bei der nächsten Gelegenheit keine Pokémon – aber dafür neues Wissen und Erfahrungen.


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