Ein positives Feedback für Erfolge zu geben, das fällt Führungskräften leicht. Schwieriger ist es, bei unangenehmen, peinlichen Themen Klartext zu sprechen. Etwa bei
- schwacher Leistung,
- schwachen Sekundärtugenden (Unordnung, Unpünktlichkeit etc.),
- möglichen psychischen Problemen (Sucht, Neurosen, Depression etc.)
- mangelnder persönliche Hygiene,
- Diebstahl von Firmeneigentum.
Diese Mitarbeitergespräche sind anstrengend. Viele Führungskräfte schieben sie deshalb vor sich her, oder sitzen sie aus. Die Folge ist, dass sich die Probleme im Unternehmen weiter verschärfen.
Deshalb gilt:
Unangenehme Gespräche sind besonders wichtige Gespräche und sollten immer zeitnah stattfinden.
Als Führungskraft sind Sie für die Erreichung Ihrer Ziele verantwortlich. Diese Ziele erreichen Sie nur, wenn Sie nicht über Fehler und Probleme hinweg sehen, sondern sie unter die Lupe nehmen und mit Ihren Mitarbeitern darüber sprechen. Und zwar Klartext.
Wenn Mitarbeiter die Chance haben, aus Fehlern zu lernen, passieren die gleichen Fehler nicht immer wieder.
Wichtig bei unangenehmen Mitarbeitergesprächen:
- Nehmen Sie immer den ganzen Menschen wahr, nicht nur sein Problem oder sein Fehlverhalten.
- Problematisieren Sie nicht die Person an sich, sondern nur ihr Verhalten
- Stützen Sie sich dabei nur auf Erste-Hand-Informationen und niemals auf Gerüchte.
- Sprechen Sie nicht über dritte Personen in deren Abwesenheit.
So strukturieren Sie ein schwieriges Gespräch:
- Situative Einleitung („Ich sehe, sie sind zu spät…“).
- Legen Sie die Fakten neutral auf den Tisch.
- Verdeutlichen Sie die Folgen („Ist ihnen bewusst, dass durch ihr Tun Folgendes passieren kann …?“).
- Hören Sie die Perspektive des Mitarbeiters an.
- Verdeutlichen Sie das Soll (Pflicht!) des Mitarbeiters.
- Finden Sie eine Lösung („Was schlagen sie vor?“).
- Legen Sie konkrete Maßnahmen fest.
- Vereinbaren Sie einen Kontrolltermin.
- Verabschieden Sie sich positiv („Sie schaffen das!“).
- Protokollieren Sie das Gespräch.
Auf einen Blick
- Sprechen Sie Probleme an, sobald sie auftauchen.
- Ihr Gegenüber ist nicht das Problem, sondern sein Verhalten verursacht ein Problem.
- Sie müssen also nicht Ihr Gegenüber ändern (das ginge auch gar nicht!), sondern nur sein Verhalten.
- Führen Sie schwierige Mitarbeitergespräche in 10 Schritten: Situative Einleitung, Fakten und Folgen zeigen, Gesprächspartner anhören, Pflicht verdeutlichen, Lösung finden, Maßnahmen und Kontrolltermin festlegen, positiver Abschied, Protokoll.
Nichts geht über ein Training
Die Verknüpfung der theoretischen Inhalte mit erlebbaren Anwendungssituationen – das geschieht erst im Training. Die Kombination aus Übungen, d.h. eigenständiger Anwendung mit Feedback, und die anschauliche Vermittlung entscheiden über den erreichten Erkenntnisgewinn.
Lassen Sie sich ein Angebot unterbreiten.
